• Denkmal für die inhaftierten und ermordeten Juden des Lagers Ereda
In Ereda erinnert seit 1967 ein Denkmal am historischen Ort an die etwa 2.000 Opfer eines Arbeitslagers in den Jahren 1943/44.
Bild:Ereda, 2004, Detailansicht des Denkmals, Stiftung Denkmal
Ereda, 2004, Detailansicht des Denkmals, Stiftung Denkmal
In einem Wald bei Ereda, im Nordosten Estlands, entstand im Herbst 1943 eines der ersten Außenkommandos des Konzentrationslagers Vaivara. Bis zu seiner Auflösung Mitte Juli 1944 mussten zeitweise über 1.900 Häftlinge, die meisten Juden, Zwangsarbeit in einer Brennschiefergrube leisten. Die Frauen und Männer stammten aus Litauen und aus dem Deutschen Reich. Zunächst unterstand das Lager der paramilitärischen Bautruppe Organisation Todt, ab Ende 1943 der SS.
Während des deutschen Rückzuges aus dem Osten wurde Ereda eines der Auffanglager für »evakuierte« Gefangene. Noch im Frühsommer 1944 schickte die SS ungarische Jüdinnen aus zuvor aufgelösten Konzentrationslagern dorthin.
Im Zuge der Auflösung des Arbeitslagers Ereda führte die SS auf dem Gelände eine Massenerschießung durch.
Bild:Ereda, 2004, Detailansicht des Denkmals, Stiftung Denkmal
Ereda, 2004, Detailansicht des Denkmals, Stiftung Denkmal
Die Zahl der im Lager Ereda umgekommenen und ermordeten Häftlinge wird mit etwa 2.000 angegeben, die Opfer waren vor allem Juden. Genauere Zahlen sind nicht zu ermitteln.
Bild:Ereda, 2004, Russische Inschrift des Denkmals, Stiftung Denkmal
Ereda, 2004, Russische Inschrift des Denkmals, Stiftung Denkmal

Bild:Ereda, 2004, Denkmal für die ermordeten Juden, Stiftung Denkmal
Ereda, 2004, Denkmal für die ermordeten Juden, Stiftung Denkmal
1967 ließen die örtlichen sowjetischen Behörden durch den estnischen Architekten Peeter Somelar ein Denkmal für die »Opfer des Faschismus« in Ereda errichten. Die russische und estnische Inschrift lautet: »Keiner ist vergessen. Nichts ist vergessen! Hier wurden in den Jahren 1943-1944 mehr als 2.000 Opfer des Faschismus hingerichtet, verbrannt und begraben. Ihre edlen Namen können wir an dieser Stelle nicht aufzählen: Zu viele befinden sich unter der ewigen Wacht des Granits. Aber keiner von ihnen und nichts wird vergessen werden«.
Um 2005 wurde ein weiterer Gedenkstein aufgestellt. Er hat die gleiche Form und Inschrift wie der durch den estnischen Staatspräsidenten 2005 eingeweihter Gedenkstein bei Klooga. Im Gegensatz zum Denkmal aus sowjetischer Zeit wird hier klargestellt, dass es sich bei den Opfern um Juden handelt.
In Ereda wird jährlich am 27. Januar, am 8./9. Mai und am 19. September der Opfer gedacht. Neben diesen Gedenkfeiern organisiert die jüdische Gemeinde des Landkreises Ida-Viru Vorlesungen und Seminare zum Thema Holocaust, wobei insbesondere auf die regionale Geschichte Bezug genommen wird.
Bild:Ereda, 2004, Gesamtansicht des Denkmals, Stiftung Denkmal
Ereda, 2004, Gesamtansicht des Denkmals, Stiftung Denkmal

Bild:Ereda, 2009, Neuer Gedenkstein, Nikolaj Bartschan
Ereda, 2009, Neuer Gedenkstein, Nikolaj Bartschan
Name
Mälestusmärk Ereda laagris vangistatud ja mõrvatud juutidele
Öffnungszeiten
Das Denkmal ist jederzeit zugänglich.