• Pfad der Erinnerung und Kameradschaft
Rund um die slowenische Hauptstadt Laibach (slowenisch: Ljubljana) erinnert seit den 1950er Jahren eine Reihe von Denkmälern entlang des Zauns, den italienische Besatzer 1942 um die Stadt gezogen hatten, an die Zeit der Okkupation. 1985 wurde ein befestigter Weg fertiggestellt, genannt »Pfad der Erinnerung und Kameradschaft« (slowenisch: Pot spominov in tovarištva). Insgesamt wurden in der Region etwa 6.000 Menschen während der italienischen Besatzung getötet.
Bild:Laibach, o.D., Bunker am Stacheldrahtzaun, Muzej novesje zgodovine Slovenije, Ljubljana
Laibach, o.D., Bunker am Stacheldrahtzaun, Muzej novesje zgodovine Slovenije, Ljubljana

Bild:Laibach, 2011, Hinweisschild am Pfad der Erinnerung und Kameradschaft, Blaž Vizjak
Laibach, 2011, Hinweisschild am Pfad der Erinnerung und Kameradschaft, Blaž Vizjak
Nach dem Angriff deutscher Truppen und ihrer Verbündeter auf Jugoslawien im Frühjahr 1941 wurde das Land zerschlagen und aufgeteilt. Deutschland, Italien und Ungarn besetzten das heutige Slowenien, die Stadt Laibach (slowenisch: Ljubljana) und Umgebung fielen unter italienische Besatzung und wurden als »Provincia di Lubiana« Italien angegliedert. Nachdem Partisanen von Laibach aus erfolgreiche Aktionen in der gesamten Region unternahmen, isolierten die italienischen Besatzungsbehörden die Stadt im Februar 1942: sie zogen einen etwa dreißig Kilometer langen Stacheldrahtzaun mit 206 Befestigungsanlagen rund um Laibach. Regelmäßig führten die Besatzer Razzien durch und Verhafteten Tausende, die sie der Zusammenarbeit mit Partisanen verdächtigten. Tausende Slowenen wurden in italienische Internierungslager, beispielsweise auf die Insel Rab, deportiert. Zudem erschossen italienische Einheiten immer wieder »Geiseln«, um auf die Partisanen Druck auszuüben: Innerhalb von neun Monaten wurden über 130 Menschen in Laibach erschossen. Nach der Kapitulation Italiens 1943 wurde Laibach von der Wehrmacht besetzt; der Zaun um die Stadt blieb. Die deutschen Besatzer versuchten vor allem den Widerstand der Partisanen niederzuschlagen, vereinzelt deportierten die deutschen Behörden auch Juden aus Laibach. Am 9. Mai 1945 wurde die Stadt von Partisanen befreit.
Bild:Laibach, o.D., Bunker am Stacheldrahtzaun, Muzej novesje zgodovine Slovenije, Ljubljana
Laibach, o.D., Bunker am Stacheldrahtzaun, Muzej novesje zgodovine Slovenije, Ljubljana

Bild:Laibach, 2011, Hinweisschild am Pfad der Erinnerung und Kameradschaft, Blaž Vizjak
Laibach, 2011, Hinweisschild am Pfad der Erinnerung und Kameradschaft, Blaž Vizjak
Insgesamt kamen in der gesamten besetzten Region »Provincia Lubiana« bis zum Ende der italienischen Besatzung 1943 etwa 6.000 Menschen ums Leben. Wie viele Menschen in der Stadt Laibach den italienischen und deutschen Besatzungsregimes zum Opfer gefallen sind ist nicht klar.
Bild:Laibach, 1942, Razzia in Laibach, Muzej novesje zgodovine Slovenije, Ljubljana
Laibach, 1942, Razzia in Laibach, Muzej novesje zgodovine Slovenije, Ljubljana

Bild:Laibach, 2009, Denkmal am Pfad der Erinnerung und Kameradschaft, Jordan Magnuson
Laibach, 2009, Denkmal am Pfad der Erinnerung und Kameradschaft, Jordan Magnuson
1957 wurde zum ersten Mal ein Lauf entlang der Strecke des ehemaligen Zauns veranstaltet. Dieser »Pohod ob žici« (deutsch: »Lauf um den Zaun«) ist seitdem Tradition und findet jährlich am 9. Mai, dem Jahrestag der Befreiung statt. Der »Pfad der Erinnerung und Kameradschaft« wurde 1985 fertig gestellt: Entlang der ehemaligen Umzäunung verläuft ein befestigter Weg. Er wird auch »Grüner Ring« genannt. Entlang dieses Weges wurden bis 1962 102 Gedenksteine und Denkmäler des Architekten Vlasto Kopač errichtet. Außerdem säumen erhalten gebliebene Bunker und Befestigungsanlagen aus der Zeit der Besatzung den Weg.
Bild:Laibach, 2011, Ehemaliger Bunker am Pfad der Erinnerung und Kameradschaft, Marko Samastur
Laibach, 2011, Ehemaliger Bunker am Pfad der Erinnerung und Kameradschaft, Marko Samastur

Bild:Laibach, 2011, Denkmal am Pfad der Erinnerung und Kameradschaft, Marko Samastur
Laibach, 2011, Denkmal am Pfad der Erinnerung und Kameradschaft, Marko Samastur
Name
Pot spominov in tovarištva
Web
http://www.visitljubljana.com/en/experiences/sports-recreation-wellness/1621/detail.html
E-Mail
info@visitljubljana.si
Öffnungszeiten
jederzeit zugänglich