• Holocaustdenkmale in Charleroi
In Charleroi erinnern in der jüdischen Parzelle des Friedhofs im Stadtteil Marcinelle zwei Denkmale an die Juden, die im Holocaust ermordet wurden.
Bild:Charleroi, 2009, Das 1964 enthüllte Denkmal für die Juden aus Charleroi, Jacques Gurnicky
Charleroi, 2009, Das 1964 enthüllte Denkmal für die Juden aus Charleroi, Jacques Gurnicky
Charleroi ist die größte Stadt der wallonischen Region und liegt mitten im »Pays Noir« (deutsch: Schwarzes Land), dem belgischen Kohlenbecken. Vor dem zweiten Weltkrieg lebten dort etwa 600 jüdische Familien, wobei Charleroi die Heimat der viertgrößten jüdischen Gemeinde des Landes - nach Brüssel, Antwerpen und Lüttich – war. Die Mehrheit von ihnen kam nach dem Ersten Weltkrieg aus Osteuropa. Nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht sorgten in Charleroi, wie überall in Belgien, die immer zahlreicheren Erlasse der deutschen Militärverwaltung dafür, dass die Juden unterdrückt und aus der Gesellschaft ausgegrenzt wurden. Vom Oktober 1940 bis zum September 1943 gaben die Besatzer achtzehn antijüdische Erlasse heraus, mit dem Ziel, die Juden aus dem öffentlichen Leben auszuschließen, sie zu enteignen und ihre spätere Deportation und Vernichtung vorzubereiten.
Charleroi war eine von vier Städten, in denen Juden während der Besatzung wohnen durften. Ab August 1942 deportierte die SS belgische Juden aus dem Sammellager Mechelen in Richtung Auschwitz und andere Konzentrationslager im Osten. Insgesamt wurden 446 Juden aus der Region von Charleroi Opfer der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik. Nur noch etwa 40 Juden leben heute in Charleroi.
Bild:Charleroi, 2009, Das 1964 enthüllte Denkmal für die Juden aus Charleroi, Jacques Gurnicky
Charleroi, 2009, Das 1964 enthüllte Denkmal für die Juden aus Charleroi, Jacques Gurnicky
Vermutlich 446 Juden aus der Region Charleroi wurden im Holocaust ermordet.
Bild:Charleroi, 2009, Das Denkmal von 1993 für alle Opfer des Holocausts, Jacques Gurnicky
Charleroi, 2009, Das Denkmal von 1993 für alle Opfer des Holocausts, Jacques Gurnicky
In der jüdischen Parzelle des Friedhofes Marcinelle in Charleroi befinden sich zwei Denkmale. Das erste entstand auf Initiative der israelitischen Gemeinde von Charleroi und der »Union des déportés et résistants juifs de Charleroi« (deutsch: Verein der jüdischen Deportierten und Widerstandskämpfer von Charleroi) und wurde am 19. April 1964 enthüllt. Es erinnert an die 446 Juden aus der Region Charleroi, die in Konzentrationslager im Osten verschleppt und dort ermordet wurden. Das zweite Denkmal wurde 1993 aufgestellt und ist allen sechs Millionen Opfern des Holocausts gewidmet.
Bild:Charleroi, 2009, Detailansicht des Denkmals für die Juden aus Charleroi, Jacques Gurnicky
Charleroi, 2009, Detailansicht des Denkmals für die Juden aus Charleroi, Jacques Gurnicky

Bild:Charleroi, 2009, Inschrift auf dem neueren Denkmal, Jacques Gurnicky
Charleroi, 2009, Inschrift auf dem neueren Denkmal, Jacques Gurnicky
Name
Monuments de l'Holocauste à Charleroi
Adresse
rue des Sarts
6001 Charleroi
Web
http://www.jewishcom.be/wordpress/2009/03/01/la-communaute-israelite-de-charleroi-de-israelitische-gemeenschap-van-charleroi/
Öffnungszeiten
täglich von 8.00 bis 16.30