• Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus aus Barcelona
Seit 1987 erinnert in Barcelona ein Denkmal an Einwohner der Stadt, die in deutschen Konzentrationslagern ums Leben kamen.
Bild:Mauthausen, 1945, Eine Gruppe spanischer Republikaner auf dem Appellplatz des Lagers kurz nach ihrer Befreiung, MHC – Fons Amical de Mauthausen
Mauthausen, 1945, Eine Gruppe spanischer Republikaner auf dem Appellplatz des Lagers kurz nach ihrer Befreiung, MHC – Fons Amical de Mauthausen

Bild:Barcelona, 2015, Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus aus Barcelona, Yeagov C.
Barcelona, 2015, Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus aus Barcelona, Yeagov C.
In den letzten Monaten des Bürgerkrieges flohen etwa eine halbe Million republikanische Kämpfer aus Spanien. Bis zu 300.000 von ihnen gingen nach Frankreich, die meisten von ihnen wurden in verschiedenen Internierungslagern in Südfrankreich festgehalten. Manchen gelang die Weiterreise, so wurden etwa Tausende Kommunisten von der Sowjetunion aufgenommen, während andere nach Lateinamerika auswanderten. Diejenigen, die in Frankreich blieben, hatten verschiedene Möglichkeiten: auf dem Land oder in Fabriken zu arbeiten, oder sich freiwillig bei der Fremdenlegion oder den Bataillonen ausländischer Freiwilliger zu melden. Als Frankreich im Frühsommer 1940 kapitulierte und der Norden des Landes von der deutschen Wehrmacht besetzt wurde, wurden spanische Angehörige der französischen Streitkräfte – im Gegensatz zu den Franzosen – nicht als Kriegsgefangene anerkannt und allesamt ins Konzentrationslager Mauthausen deportiert. Viele Spanier schlossen sich zudem der Résistance, der französischen Widerstandsbewegung, an. Fielen sie den deutschen Besatzungsbehörden in die Hände, wurden sie ebenfalls in Konzentrationslager verschleppt, wie etwa der später als Schriftsteller weltberühmt gewordene Jorge Semprún (1923–2011), der seine Deportation nach Buchenwald später in seinem Buch »Die große Reise« verarbeitete.
Bild:Mauthausen, 1945, Eine Gruppe spanischer Republikaner auf dem Appellplatz des Lagers kurz nach ihrer Befreiung, MHC – Fons Amical de Mauthausen
Mauthausen, 1945, Eine Gruppe spanischer Republikaner auf dem Appellplatz des Lagers kurz nach ihrer Befreiung, MHC – Fons Amical de Mauthausen

Bild:Barcelona, 2015, Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus aus Barcelona, Yeagov C.
Barcelona, 2015, Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus aus Barcelona, Yeagov C.
7.300 Spanier, die 1940 in der französischen Armee gekämpft hatten, sind nach Mauthausen deportiert worden, von ihnen kamen etwa 5.000 aufgrund der dort herrschenden mörderischen Bedingungen um. Später wurden viele Spanier als politische Häftlinge über Durchgangslager in Frankreich in Konzentrationslager verschleppt. Ihre genaue Zahl ist unklar. Insgesamt sind etwa 10.000 Spanier in deutsche Konzentrationslager verschleppt worden, von denen nur etwa 3.000 überlebten.
Bild:Mauthausen, 1945, Francesc Boix (1920-1951) aus Barcelona kurz nach seiner Befreiung, MHC – Fons Amical de Mauthausen
Mauthausen, 1945, Francesc Boix (1920-1951) aus Barcelona kurz nach seiner Befreiung, MHC – Fons Amical de Mauthausen

Bild:Barcelona, 2015, Gedenkstein mit katalanischer Widmung, Yeagov C.
Barcelona, 2015, Gedenkstein mit katalanischer Widmung, Yeagov C.
Barcelona war vor und während des Bürgerkrieges eine Hochburg der Republikaner. Hier sammelten sich Tausende Freiwillige aus aller Welt, um gegen den Faschismus zu kämpfen, es kam mitunter aber auch zu blutigen Fraktionskämpfen vor allem zwischen Anarchisten und Kommunisten. Die Stadt fiel schließlich Im Januar 1939 an die Nationalisten von General Franco.
Nach dem Ende der Diktatur entwickelte sich Barcelona zu einer weltoffenen und modernen Stadt. Gleichzeitig wurde die katalanische Unabhängigkeitsbewegung immer stärker, die sich unter anderem auf die Unterdrückung Kataloniens während der Franco-Diktatur bezieht.
Das Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus wurde 1987 eingeweiht. Es geht auf eine Initiative des »Amical de Mauthausen«, einer Organisation ehemaliger Häftlinge, zurück. Laut der katalanischen Inschrift ist es Barceloner gewidmet, die in Todeslagern der Nazis umkamen. Die Skulptur in der Form eines großen Rads wurde vom kanadischen Bildhauer André Fauteux entworfen und befindet sich in dem bekannten »Parc de la Ciutadella« in der Nähe des katalanischen Parlaments.
Bild:Barcelona, 2015, Ansicht des Denkmals, Yeagov C.
Barcelona, 2015, Ansicht des Denkmals, Yeagov C.

Bild:Barcelona, 2015, Ansicht des Standorts des Denkmals im Parc de la Ciutadella, Yeagov C.
Barcelona, 2015, Ansicht des Standorts des Denkmals im Parc de la Ciutadella, Yeagov C.
Name
Monumento a las victimas del Nacismo / Als barcelonins morts als camps d'exterminació nazi
Adresse
Parc de la Ciutadella, Passeig de Picasso 21
08003 Barcelona
Öffnungszeiten
Das Denkmal ist während der Öffnungszeiten des Parks frei zugänglich.