• Bildungs- und Gedenkstätte »Opfer der NS-Psychiatrie« Lüneburg
Seit 2004 erinnert die »Bildungs- und Gedenkstätte Opfer der NS-Psychiatrie in Lüneburg« auf dem Gelände der psychiatrischen Klinik Lüneburg an die Patienten der damaligen Heil- und Pflegeanstalt, die im Rahmen des nationalsozialistischen »Euthanasie«-Programms ermordet wurden.
Bild:Lüneburg, um 1930, Provinzial- Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg, Die Provinz Hannover, Hg.: Landesdirektorium. Nr. 16, Hannover 1931: 11.
Lüneburg, um 1930, Provinzial- Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg, Die Provinz Hannover, Hg.: Landesdirektorium. Nr. 16, Hannover 1931: 11.

Bild:Lüneburg, 2007, Die Bildungs- und Gedenkstätte befindet sich seit 2004 im Wasserturmgebäude der Psychiatrischen Klinik Lüneburg, Raimond Reiter
Lüneburg, 2007, Die Bildungs- und Gedenkstätte befindet sich seit 2004 im Wasserturmgebäude der Psychiatrischen Klinik Lüneburg, Raimond Reiter
Bereits 1934 sterilisierten Ärzte der 1901 eröffneten Landesheil- und Pflegeanstalt Lüneburg nach Beschluss des »Erbgesundheitsgerichts« Lüneburg und auf Grund des »Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses« etwa 300 ihrer Patienten. 1941 wurden etwa 500 Patienten aus Lüneburg und anderen psychiatrischen Anstalten in eine der sechs Anstalten überführt, die die nationalsozialistische Führung für den Mord an Behinderten eingerichtet hatte. Dort erstickten SS-Ärzte und Pflegepersonal die Patienten mit Gas. Diese Aktion fand unter der Tarnbezeichnung »T4« statt, nach dem Sitz ihrer Zentrale in der Tiergartenstraße 4 in Berlin. Im Herbst 1941 wurde eine von reichsweit über 30 »Kinderfachabteilungen« in Lüneburg eingerichtet, in der etwa 300 bis 400 geistig und körperlich behinderte Kinder aus Norddeutschland mit Tabletten und Spritzen ermordet wurden. Ab September 1944 wurden in Lüneburg etwa 60 psychisch kranke Ostarbeiter und Polen gesammelt und im Dezember in eine Tötungsanstalt überführt.
Bild:Lüneburg, um 1930, Provinzial- Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg, Die Provinz Hannover, Hg.: Landesdirektorium. Nr. 16, Hannover 1931: 11.
Lüneburg, um 1930, Provinzial- Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg, Die Provinz Hannover, Hg.: Landesdirektorium. Nr. 16, Hannover 1931: 11.

Bild:Lüneburg, 2007, Die Bildungs- und Gedenkstätte befindet sich seit 2004 im Wasserturmgebäude der Psychiatrischen Klinik Lüneburg, Raimond Reiter
Lüneburg, 2007, Die Bildungs- und Gedenkstätte befindet sich seit 2004 im Wasserturmgebäude der Psychiatrischen Klinik Lüneburg, Raimond Reiter
Während der »T4-Aktion« 1941 wurden etwa 500 geistig behinderte und psychisch kranke Menschen aus ganz Norddeutschland nach Lüneburg und von dort in eine Tötungsanstalt gebracht. Etwa 300 bis 400 behinderte Kinder aus Norddeutschland wurden in der Lüneburger »Kinderfachabteilung« ermordet. Etwa 60 Zwangsarbeiter aus Polen und den deutsch besetzten sowjetischen Gebieten wurden aus Lüneburg in eine Tötungsanstalt gebracht.
Bild:Lüneburg, 1938, Pfleger der Heil- und Pflegeanstalt mit Patient beim Grünkohlschneiden, im Hintergrund das Kesselhaus der Anstalt, Archiv der Psychiatrischen Klinik Lüneburg
Lüneburg, 1938, Pfleger der Heil- und Pflegeanstalt mit Patient beim Grünkohlschneiden, im Hintergrund das Kesselhaus der Anstalt, Archiv der Psychiatrischen Klinik Lüneburg

Bild:Lüneburg, 2007, Innenaufnahme der Bildungs- und Gedenkstätte mit Blick auf die Dauerausstellung, Raimond Reiter
Lüneburg, 2007, Innenaufnahme der Bildungs- und Gedenkstätte mit Blick auf die Dauerausstellung, Raimond Reiter
Am 25. November 2004 wurde die die »Bildungs- und Gedenkstätte Opfer der NS-Psychiatrie in Lüneburg« im Wasserturmgebäude auf dem Gelände der Psychiatrischen Klinik Lüneburg eröffnet.
Name
Bildungs- und Gedenkstätte »Opfer der NS-Psychiatrie« Lüneburg
Adresse
Am Wienebütteler Weg 1
21339 Lüneburg
Telefon
+49 (0)4131 602 0970
Web
http://www.pk.lueneburg.de/gedenkstaette
E-Mail
info@gedenkstaette-lueneburg.de
Öffnungszeiten
Jeden dritten Samstag des Monats von 11 bis 14 Uhr und nach Vereinbarung
Angebot
Dauerausstellung